Ich war genau einen Monat in Amsterdam. Hatte mich langsam eingelebt, mich in der Uni zurecht gefunden, ein paar Leute kennengelernt… In der Stadt liefen Vorbereitungen. Mir fiel es nach und nach auf, dass die Stadt immer mehr ihre Nationalfarbe oranje (orange) annahm. Irgendwann fragte ich mich, was hier wohl ablaufen würde…
Bis mich von allen Seiten ein Hochzeitspaar anlächelte – am 02.02.02 heirateten Maxima und Willem Alexander. Dieses historische Ereignis wollte ich nicht verpassen, auch wenn ich zugebenermaßen nicht viel mit dem niederländischen Königshaus anfangen konnte. In Deutschland haben wir ja so etwas schon lange nicht mehr und bis zu diesem Zeitpunkt war ich nur in Kontakt mit dem britischen Königshaus gekommen. Gut, die Begegnung mit Lady Di 1995 im London-Urlaub hatte mich tief beeindruckt, besonders weil sie nun nicht mehr möglich wäre. Ich wollte die Kultur meines Gastlandes komplett kennenlernen, indem ich als Austauschstudent war.
Als ich am 02.02. aufwachte, schien schon die Sonne. Mein Weg führte mich wie jeden Tag – nein nicht zum Studieren sondern zu den Computern. Da es damals noch nicht üblich, dass man überall Internet hatte und die Laptops auch noch viel teurer waren, hatte ich meinen PC zu Hause gelassen. Bis zu diesem Tag hatte es meist geregnet, deshalb war ich inzwischen schon an das graue Wetter gewöhnt – immerhin sanken die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt. Heute zeigte sich das Wetter von der ganz königlichen Seite, denn es war frühlingshaft warm.
Das komplette Zentrum war bereits abgesperrt und Massen von Menschen bewegten sich vom Hauptbahnhof zum Dam. Es war ja vernünftig, dass landesweit gebeten wurde, mit der Bahn anzureisen. Mit dem Auto war es immer schwierig in Amsterdam und nun wo die halbe Stadt abgesperrt ist noch mehr. Ich nahm ein paar Abkürzungen zur Uni, um den Mengen zu entgehen. Ich musste leider ins Zentrum, denn das Computerzentrum an der Nieuwe Prinsengracht, wo ich eigentlich studierte, hatte am Wochenende immer geschlossen. Bis mittags war noch Zeit. Ich wusste nicht genau, wann die Hochzeit stattfinden würde. Mein grober Plan war, mich in die Nähe der Nieuwe Kerk zu stellen.
Gesagt, getan. Bewaffnet mit dem Fotoapparat – damals leider noch keine Digicam – stand ich sogar in der 2.Reihe auf der Seite des Magna Plazas und hatte einen guten Blick auf die Nieuwe Kerk, wo die Hochzeit stattfand. Wie sich später herausstellte, wäre der Dam wohl doch besser gewesen, denn dort war ein überdachter Gang aufgebaut, über den das Brautpaar später zum Königlichen Palast schritt. Aber ich sah die goldene Kutsche – das Highlight schlechthin! Tolle Fotos kann ich Euch leider nicht liefern, denn wie gesagt ich hatte noch keine Digicam. Der großte Moment, als ich später meine Fotos zu diesem Ereignis in den Händen hielt, war echt enttäuschend.
Aber ich war dabei!
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