Ich bin noch nie gesegelt. Dafür nahm ich gern die Weltreise von Berlin in ein Kleinstädtchen namens Makkum in Fryslân (Friesland) auf mich. Bereits die Zugfahrt über die Provinz-Hauptstadt Leeuwarden und Sneek zeigte mir die gemütliche Weite von Friesland. Angekommen in Makkum sass ich erstmal ein bißchen am Hafen, genoss die Seeluft und natürlich die wunderschöne Aussicht auf die Segelboote. Auf dem Schiff mit den 3 gelben Masten werde ich mein Wochenende verbringen..
Ich wurde sehr herzlich von der Skipperin Winnie und der Matrosin Melina begrüßt. Ein Trip voll in Frauen Hand 🙂 Ich war die Erste auf dem Schiff „De Grote Beer“ und durfte mir gleich meine Kajüte aussuchen.
So entschied ich mich für eine 2-Mann-Kajüte auf der rechten Seite, die ich allein nutzen durfte. Nach und nach trudelten auch die anderen Blogger und Journalisten ein, so entstand eine lustige Reisegruppe aus Deutschen und Niederländern. Mir gefiel diese Situation sehr gut, mal wieder ein paar Blogger offline zu treffen und gleichzeitig auch meine Kollegen in NL kennenzulernen. Und das Beste daran, ich verstehe beide Seiten 😉
Nach einem malerischen Sonnenuntergang in Makkum und meiner ersten Nacht auf einem Segelboot startete der Samstag vielversprechend mit Sonne. Allerdings waren wir vorgewarnt, dass es wohl heute feucht von oben werden würde. Aber was so ein richtiger Reiseblogger ist, ab in die Regenjacke und los…
Nach dem Frühstück hieß es dann endlich „Leinen los“. Wir begaben uns über das Ijsselmeer zur Schleuse, wo man auf den Afsluitdijk (Abschlussdeich) trifft. Über diesen Deich war ich mal vor Jahren gefahren, an das besondere Gefühl erinnere ich mich noch heute.
Winnie und Melina brachten uns sicher in die Nordsee, wo wir unsere Fahrt in Richtung Harlingen fortsetzten. Ein Segel wurde auf offener See gesetzt:
Pünktlich zur Hafeneinfahrt setzte der Regen ein, trotzdem standen natürlich alle an Deck. Die Tall Ships ankern nur einmal pro Jahr in Harlingen – zur Tall Ships Race 2014. Die Szenerie erinnerte mich an die Sail, die ich 2005 erstmals in Amsterdam miterlebte.
Unter den 100 Segelschiffen erwarteten uns zwei besonders große – die „Kruzenshtern“ aus Kaliningrad (124 m lang) und die „MIR“ aus St. Petersburg (109 m lang).
Also ging’s ab in den Regen, um folgende Segelboote zu sehen und teilweise auch zu besichtigen:
Alexander von Humboldt II. aus Bremerhaven
Eendracht aus Rotterdam
Morgenster aus Den Helder
Stad Amsterdam aus Amsterdam
Thalassa aus Harlingen
Wylde Swan aus Makkum
Das Event in Harlingen ist der Startpunkt für die Tall Ships Race 2014, die von den Niederlanden über Norwegen nach Dänemark führt. Gerade kann man die wunderschönen Segelboote in Fredrikstad (Norwegen) genießen.
Ziemlich durchnässt legten wir uns erstmal auf „De Grote Beer“ wieder trocken, um den Rückweg nach Makkum zu genießen. Pünktlich zur Hafenausfahrt brach die Wolkendecke auf und es gab die Chance, noch ein paar schöne Fotos zu machen.
Wieder zurück in Makkum genossen wir die Stille von Friesland. Auch mal schön, keinen Fernseher oder Computer vor sich zu haben, sondern nur den Sonnenuntergang von einem Segelboot zu erleben.
Ich bin mir sicher, dieser Trip war nicht mein letztes Segel-Abenteuer…
Tall Ships Race 2018: 03 – 06.08.2018
Hinweis: Zum Besuch der Tall Ships Race 2014 wurde ich von Holland Sail anlässlich des 5-jährigen Jubiläums eingeladen. Der Artikel gibt meine eigene Meinung wieder.
Sehr schön geschrieben. Da hattest du einen schönen Start in die Segel-Welt 🙂
Ich bin mir sicher, es werden noch viele tolle Stunden auf dem Wasser folgen.
Einmal infiziert, lässt dich der Segel-Virus so schnell nicht mehr los.
Liebe Grüße
Heidi
Stimmt Heidi! Ich werde sicher mal weder segeln gehen :-).
LG Katharina
Segeln ist was tolles – nach 2 Tage setzt die völlige Entspannung ein, man vergisst die Zeit und genießt nur noch..
ich will’s unbedingt wiederholen 😉
Die Ferne zu Fernsehen, Handy und PC begeistert mich auch jedesmal beim Segeln. Schöner Artikel mit noch schöneren Schiffchen!
Mijn Duits weer even kunnen oefenen 🙂 Leuk artikel!