Nachdem ich für meine niederländischen Leser bereits einen Artikel geschrieben hab. Ist es nun an der Zeit, einen deutschsprachigen über Wuppertal zu schreiben. Ja hoor, jullie willen natuurlijk ook in het Duits oefenen 😉 Dafür hab ich den niederländisch-reformierten Friedhof, die historische Stadthalle und den Märchenbrunnen herausgesucht. Also seid gespannt!!
Der niederländisch-reformierte Friedhof in Wuppertal
Der Oldtimerbus fuhr gerade durchs Briller Viertel, was mir durch die vielen Jugendstil-Häuser sehr zusagte. Im Süden von Wuppertal gelegen, beherbergt das Stadtviertel eines der größten gründerzeitlichen Villengebiete Deutschlands, das natürlich unter Denkmalschutz steht.
Plötzlich höre ich den Wortfetzen „Niederländisch“, denn wir fahren gerade am niederländisch-reformierten Friedhof vorbei. Ich sehe nur auf eine Mauer umrahmt von hohen Büschen und schon sind wir vorbei… Schade denke ich mir, aber vielleicht ergibt sich noch eine weitere Gelegenheit zum Besuch.
Ich bleibe ja das ganze Wochenende in Wuppertal. Deshalb ergibt es sich am Sonntag, erneut in Richtung niederländisch-reformierten Friedhof zu starten. Inzwischen hatte ich mich informiert, dass die dazugehörige niederländisch-reformierte Gemeinde zu Elberfeld (Kirche siehe oben) nicht mehr wirklich viel mit der Sprache zu tun hat. Nur der Friedhof wird noch nach alter Tradition geführt.
1851 wurde der niederländisch-reformierte Friedhof angelegt. Alle symmetrisch angeordneten Gräber bestehen jeweils aus einer liegenden Sandstein-Platte mit schlichter Inschrift und einem blühenden Rosenbusch. Deshalb wird diese Begräbnisstätte auch gern als „Rosenfriedhof“ bezeichnet.
Die niederländisch-reformierte Gemeinde bildete sich aus Protest gegen die Zusammenführung aller reformierten Kirchen mit der evangelischen Kirche durch den preußischen König Friedrich Wilhelm III. Als Vorbild nahm man die hervormde kerk (reformierte Kirche) in der Niederlande.
Rosenfriedhof (im Briller Viertel)
Katernberger Str. 61
42115 Wuppertal
www.wuppertals-gruene-anlagen.de/friedhofe/niederlandischreformierter-friedhof
Die Historische Stadthalle von Wuppertal
Offen gesagt war ich etwas verwirrt, als ich diesen Namen zum prunkvollen Gebäude neben meinem Hotel hörte. Oper oder Konzerthaus hätte ich ja verstanden, aber Stadthalle?? Bei einer Stadthalle denke ich immer an einen Funktionsbau aus den 60er oder 70er Jahren… und auch das Wort „historisch“ passt für mich irgendwie nicht dazu.
Dabei gehört die Historische Stadthalle am Johannisberg zu den bedeutendsten Konzerthäusern Europas. Sie konkurriert mit dem Concertgebouw in Amsterdam und besitzt eine einzigartige Akustik. Hier finden Konzerte, Tagungen, Ausstellungen, Messen und andere Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Privatfeiern statt.
Das 1900 im Neorenaissance-Stil erbaute Konzerthaus gehört zu den Historic Conference Centres of Europe, das auf dem Johannisberg mit Blick über den Stadtteil Elberfeld thront. Nach einer aufwendigen Renovierung wurde die Historische Stadthalle 1995 wieder eröffnet.
Wenn man den großen Saal betritt, wirkt er mit seinen ca. 1.000 m² gigantisch. Hier finden über 3.500 Gäste Plätze: über 1.500 Sitzplätze & ungefähr 2.000 Stehplätze. Über der Bühne hängt eine der größten Orgeln Deutschlands. Vom oberen Rang hat man den besten Blick und mir beschert es weiche Knie.
Neben dem Großen Saal, der über beide Etagen reicht und eine Empore besitzt, befinden sich im Erdgeschoss noch das Foyer (die Wandelhalle) und der Offenbach-Saal. Die erste Etage beherbergt neben der Galerie des Großen Saales noch fünf weitere kleinere Säle z.B. den Mendelssohn- und den Mahler-Saal.
Durch eine Tiefgarage ist die historische Stadthalle mit dem Hotel Vienna House Easy verbunden. Man kann also gemütlich dort übernachten und trockenen Fußes zur Stadthalle gelangen, um ein Konzert zu genießen. Zugegeben das kam mir aufgrund des starken Regens draußen sehr gelegen…
Historische Stadthalle Wuppertal GmbH
Johannisberg 40
42103 Wuppertal
www.stadthalle.de
Der Märchenbrunnen im Zooviertel
Das letzte Mal wie im Märchen fühlte ich mich im Efteling und nun stand ich mitten in Wuppertal am Märchenbrunnen… Ja, da sind auch Erwachsene beeindruckt!
Hier im Zooviertel, in dem sich auch der Wuppertaler Zoo befindet, steht auf der Kreuzung Jäger-, Wotan-, Donar- und Baldurstraße der 1897 aus Sandstein errichtete Märchenbrunnen auf einer Verkehrsinsel. Er zeigt Zink-Figuren aus 4 Grimm-Märchen: Aschenputtel, Dornröschen, Rotkäppchen und Schneewittchen. Vor gut 10 Jahren begann die Restauration des Brunnens. Seit 2011 erstrahlt nun der Märchenbrunnen wieder in alter Pracht und wird abends sogar dank der Stadtwerke illuminiert.
Märchenbrunnen (im Zooviertel)
Wotanstraße 1
42117 Wuppertal
www.denkmal-wuppertal.de/2011/08/der-marchenbrunnen-im-zoo-viertel
Hinweis: Zum Besuch von Wuppertal wurde ich von Die Bergischen Drei eingeladen. Der Artikel gibt meine eigene Meinung wieder.