Köln für Niederländer – Schokolade, Bier & Streetart

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Was fällt Euch zu Köln ein? Natürlich der Dom, das Schokoladenmuseum und Kölsch! Ich muss ja sagen, dass ich den Kölscher Dialekt über das Niederländische verstehe… Als Einstieg zeige ich Euch das ältestes erhaltene Patrizierhaus Deutschlands. Das Overstolzenhaus steht in der Kölner Altstadt.

ältestes Patrizierhaus Deutschlands in Köln

Overstolzenhaus
Rheingasse 8
50676 Köln

Schokoladenmuseum Köln

Schokolade in Köln

Nun geht es im Besonderen um die kulinarische Seite von Köln. Da ist es einfach ein Muss, ins Schokoladenmuseum zu gehen. Das einzige Museum, das direkt auf dem Rhein gelegen ist, begrüßt seine Besucher schon mit einem Blick auf den legendären Schokoladenbrunnen.

Schokobrunnen im Schokoladenmuseum Köln

Hier könnt Ihr alles über die Herkunft des Kakaos erfahren, wie Schokolade entsteht und auch welches Craft Beer am besten zu welcher Schokolade passt. Das Schokolade & Craft Beer Tasting ist ein Spezial-Angebot des Schokoladenmuseums, das mehrmals im Jahr durchgeführt wird.

Herkunft des Kakaos im Schokoladenmuseum

Craft Beer & Schokolade Tasting im Schokoladenmuseum

Nach der Entstehungsgeschichte der Schokolade auf dem Rundgang durchs Museum geht’s direkt in die ehemalige Hausmeister-Wohnung. Ok, wir waren vorher noch beim Schokobrunnen 😊. Dann durften wir 6 Craft Beers testen und zu jeder Sorte gab es eine besondere Schokolade. Ich muss sagen, mir gefiel die Kombination vom belgischen Duchesse De Bourgogne und der Waldbeeren-Schokolade am besten. Das Bier schmeckte in Richtung Guinness und für Schwarzbier bin ich ja immer zu haben…

mein Lieblingsbier beim Craft Beer Tasting

Schokoladenmuseum Köln
Am Schokoladenmuseum 1A
50678 Köln
täglich von 10:00 – 18:00 Uhr geöffnet
Schokolade & Craft Beer Tasting: www.schokoladenmuseum.de/de/entdecken-erleben/verkostungen

Die Bier-Kultur in Köln

Gestärkt durch Schokolade und Craft Beer im Schokoladenmuseum ging es direkt weiter auf die Brauhaus-Tour durch die Altstadt, die mir die Geheimnisse der Kölner Brauhäuser und vom Kölsch-Glas näher brachte. Ich bin mir nicht sicher, ob alle Kölner über „ihr“ Bierglas genau Bescheid wissen. Auf diese Weise lernte ich folgende Brauhäuser kennen: die Malzmühle, das „Zum Alten Brauhaus“ und das Früh.

Beichtstuhl im Kölner Brauhaus

Fangen wir mal bei den Grundlagen an. Das Brauhaus unterteilt sich grundsätzlich in Schwemme, Beichtstuhl und Gastraum. Der Beichtstuhl sieht dem in der Kirche sehr ähnlich und befindet sich zwischen Schwemme und Gastraum. Vielleicht wurde dort früher mal gebeichtet, heutzutage befindet sich darin das Büro. Dort kommt man also raus, wenn man im Brauhaus anruft. In der Schwemme gibt es Bier im Stehen oder sitzend auf Barhockern und im Gastraum kann man ganz normal essen natürlich mit Bier. Es wird nicht gern gesehen, wenn man einfach nur im Gastraum sitzt und Bier trinkt. Dafür sorgt dann schon der Köbes. Ja im Brauhaus gibt es keine Kellner. Der Köbes entscheidet, dass es grundsätzlich nur Bier im Brauhaus gibt und bei jeder anderen Bestellung bekommt der Gast einen mehr oder weniger lustigen Spruch zu hören. Im Brauhaus ist also nicht der Kunde König sondern der Köbes 😉

Bierdeckel von Kölsch

Der Köbes wurde mal von Jakob abgeleitet. Der Jakobsweg führt auch durch Köln und Pilger hatten früher viel zu erzählen, als es noch keine Zeitungen, Radios oder auch das Internet gab. So wurden die Pilger gern ins Brauhaus eingeladen, um ihre Geschichten zu erzählen. Gleichzeitig stieg der Umsatz an Bier. Da man sich nicht täglich neue Namen merken wollte, wurde der Pilger zu „Jakob“ und daraus entstand in Kölsch Köbes.Rheinpromenade in Köln

Die Gesellen der Bierbrauer haben morgens bei der Bierherstellung geholfen und nachmittags Bier auf Kommission verkauft. Sie haben Bier gebracht und dafür Marken verteilt. Aus dieser Zeit stammt auch noch der Brauch, dass einem sofort ein neues Kölsch hingestellt wird, sobald das Glas leer ist. Diesen endlosen Prozess kann man nur stoppen, wenn man den Deckel aufs Glas legt.

Das Geheimnis des Kölsch

Erstmal müssen wir klären, was ein Kölsch genau ist. Das Kölsch ist ein obergäriges, helles Vollbier nach den Bestimmungen des deutschen Reinheitsgebotes, das ausschließlich in Köln hergestellt wird. Es gibt seit den 80er Jahre eine Kölsch-Konvention. Sie stellt sicher, dass man jederzeit und von welcher Marke auch immer ein ganz spezielles, gleichbleibend gutes Bier erhält. Diese Garantie gilt nur für Kölsch, Champagner und Bordeaux.

Reissdorf Kölsch

In der Malzmühle gab’s leckeres Malzbier, das in einer 0,3l Flasche gereicht wurde. Für Köln eher untypisch, da hier das Bier ja eher aus einer 0,2l „Stange“ oder „Röhrchen“, wie ich es gern nenne, getrunken wird. Im „Zum Alten Brauhaus“ das Reissdorf Kölsch und im „Früh“ tranken wir das Hausbier im typischen Glas. Mir wurde bisher immer erzählt, dass der Hauptgrund für ein Kölsch-Glas die Haltbarkeit ist – also es wird bei dieser Menge nicht schal.

Früh Kölsch

Aber eigentlich war es mal eine Kampagne des Bierbrauers Hans Sion. Der Umsatz der Brauhäuser lief nicht mehr so. Die Kultur stand vorm Aus. Da kam Herr Sion auf das Kölsch-Glas und die Geschichte mit der Haltbarkeit und dem Geschmack – das Kölsch sei immer frisch. 2006 wurde es sogar vom EU-Parlament zur geschützten Marke mit regionaler Bedeutung auserkoren.

typisches Essen im Kölner Brauhaus Früh

Dies ist typisches Essen im Kölner Brauhaus: Brötchen mit Blutwurst, Mett und Käse. Witzig ist auch noch zu wissen, dass es in jedem Brauhaus Senf aus Düsseldorf gibt. Ich kann den Kampf zwischen den beiden Städte zwar nicht nachvollziehen, aber das finde ich schon ziemlich kurios. Besonders weil es sogar in Köln ein Senfmuseum gibt!! Mich als Brandenburgerin hat persönlich gefreut, dass es Spreewälder Gurken im Brauhaus gibt.

Brauerei zur Malzmühle
Heumarkt 6
50667 Köln
brauereizurmalzmuehle.de

ZAB Reissdorf “Zum Alten Brauhaus”
Severinstraße 51
50678 Köln
www.zab-reissdorf.de

Früh am Dom
Am Hof 12-18
50667 Köln
www.frueh-am-dom.de

Streetart im Belgischen Viertel

Streetart in Köln

Kommen wir zu meiner aktuellen Leidenschaft: ich kann nirgends an Streetart vorbeigehen. So nutze ich natürlich auch die Möglichkeit, in Köln auf die Suche zu gehen. Erstmal wurde ich ins Belgische Viertel geschickt. Ich schaute bewusst nicht auf einen Stadtplan. Eh ich mich versah, stand ich in einem Viertel mit mir bekannten Straßennamen: Limburger & Brabanter Straße. Das sind sowohl belgische als auch niederländische Provinzen. Schaut mal, was ich hier gefunden hab:

Streetart im Belgischen Viertel in Köln

Kölner Streetart in Ehrenfeld

Der nächste Tipp war Köln-Ehrenfeld. So kam ich auf die Venloer Straße und stand wenig später vorm Eetcafé Maria. Das stellte ich mir die Frage, ob ich noch in Köln oder doch irgendwo in der Niederlande sei!!??

Eetcafé Maria in Köln-Ehrenfeld

Haus in Köln-West

Dann erkannte ich das bunte Haus wieder, dass ich schon ein paarmal aus der Bahn gesehen hatte. Das Haus in Köln-West sieht wie ein „Kraker-Haus“ – die niederländischen Hausbesetzer. Hier beginnt der Stadtteil Ehrenfeld und es gibt wirklich wunderschöne Streetart. Hierhin werde ich sicher nochmal herkommen.

Streetart in Ehrenfeld
Streetart in Köln-Ehrenfeld

Hinweis: Zum Besuch von Köln wurde ich von Tourismus NRW eingeladen. Der Artikel gibt meine eigene Meinung wieder.