Ich geh mal auf Wanderstag

Ich gehe mal auf Wanderstag

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Nein, ich habe mich nicht verschrieben, denn Wandern hat nichts mit Marcel Wanders zu tun. Wer ist denn das? Ein Niederländischer Designer, der ein bedeutender Vertreter des Dutch Design ist und in seinem Design eine Kombination von Historie und Moderne schafft. Er hat z.B. seine eigene Art von Delfts Blauw entworfen: One Minute Delft Blue, d.h. die moderne Keramikkunst entsteht innerhalb von einer Minute.

One-Minute-Delft-Blue

Mein Wanderstag begann mit der Fahrt nach Amsterdam. Meine Vorfreude war groß, denn es waren fast 2 Jahre vergangen, dass ich das letzte Mal meine 2. Heimat besucht hatte. Angekommen am Centraal musste ich feststellen, dass der Bahnhof nach wie vor gebaut wird. Das Gebäude ist nicht nur architektonisch vergleichbar mit dem Rijksmuseum, denn beides hat der Architekt Cuypers entworfen. Wahrscheinlich braucht der Hauptbahnhof von Amsterdam auch 10 Jahre Bauzeit, um wieder eröffnet zu werden…

die Amsterdamkarte auf der Toilette im Andaz Amsterdam

Mit der Tram ging’s in Richtung Leidseplein zur Prinsengracht. Die Sonne lachte vom Himmel. Die Wetteraussichten für mein langes Wochenende in Amsterdam sahen vielversprechend aus: ein sonniges Frühlings-WE mit Temperaturen um die 20°C. Schön endlich könnte ich wieder viele Fotos machen, die einen blauen Himmel besassen. Graue und regnerische Exemplare hatte ich ja zu genüge!!

das Andaz Amsterdam von außen eher unscheinbar

das Andaz Amsterdam von außen eher unscheinbar

Mein oranger Koffer rollte gemütlich entlang der Prinsengracht bis zur Nummer 587. Zu meinen Studienzeiten befand sich in diesem Gebäude die städtische Bibliothek. Von außen hätte man es noch denken können, wenn nicht eine eigenwillige Prinzenfigur aus dem rechten Fenster „schauen“ würde. Ich ging durch den Eingang in die Lobby und kam in der Traumwelt von Wanders an. Es gibt keine Rezeption sondern 3 runde Tische vor einem großen Regal, an denen die Hotelangestellten die Gäste über das iPad einchecken. Darüber hängen 3 große weiße Lampen in Glockenform:

die Glockenlampen über dem Empfangsbereich im Andaz Amsterdam

Später erfahre ich, dass es sich hierbei um die 3 historischen Kirchen von Amsterdam handeln soll: die oude Kerk, die Zuiderkerk und die Westerkerk. Der offene Empfang befindet sich auf einem Teppich, der eine Weltkarte darstellt und die Eroberungen der Niederländer zeigt. Über den Glocken hängen Accessoires, die sich in den Himmel bzw. die weiteren Etagen entlang des Fahrstuhls erstrecken. Mich erinnert die Szenerie an den Bürgersaal im Königlichen Palast auf dem Dam, denn dort befinden sich eine Weltkarte und eine Himmelskarte in den Marmorboden eingelassen. Die niederländische Geschichte einfach mal modern gestaltet.

das Wohnzimmer der Suite im Andaz Amsterdam

das Wohnzimmer der Suite im Andaz Amsterdam

das Badezimmer in der Suite im Andaz

Nach dem Check-in hatte ich noch etwas Zeit. Deshalb schaue ich mir erstmal alles genau an. Die Sitzecke steht auf einem runden Teppich, die wiederum ein Stück niederländischer Geschichte erzählt. Als Erinnerung an die frühere Nutzung des Gebäudes sind die Regale und der Schreibtisch in Buchform gestaltet. Die hintere Wand des Badezimmers ziert ein Wesen aus Fisch und Vase, das in orange und weiss gehalten ist (Foto). Die Waschbecken wurden in modernem Delfter Blau gestaltet und sind alle einzigartig. In der abgeteilten Toilette könnte man Stunden verbringen und die Geschichte von Amsterdam buchstäblich von den Wänden ablesen…

eine Toilette zum Lesen
Delfter-Blau-Saal im Andaz

Los geht’s zur Entdeckungstour durchs Andaz! Marcel Wanders ist Miteigentümer des Hotels und ist für das komplette Design vom Teller bis zur Prinzenfigur verantwortlich. Der Delfts-Blauw-Saal (Foto) ist ein Kleinod, denn hier befindet sich eine Kombination aus historischen und modernen Keramiken. Man kann sogar die Miniatur-Grachtenhäuser von KLM und ein Modell des Hotels gefüllt mit Jenever entdecken:

das Hotelmodell in Delfter Blau
Alice in Amsterdam

Marcels Wanders ist international bekannt für seine Innenarchitektur und Designmöbel. Der Garten verbindet oberirdisch beide Gebäude. Von der Hauswand lächelt „Alice in Amsterdam“ (Foto). Stimmt, so ein bisschen wie „Alice im Wunderland“ fühle ich mich auch. Hier stehen wieder Prinzen. Nun erfahre ich, dass diese Skulpturen eigentlich für das Dach geplant waren. Aufgrund des Denkmalschutzes durften sie ihren Platz nicht einnehmen und wurden deshalb überall im Hotel verteilt. Ich hatte den ersten ja schon im Fenster entdeckt, später fielen sie mir auch auf jeder Hoteletage und im Spa-Bereich auf. Der Spa-Bereich befindet sich im Keller zwischen Prinsen- und Keizergracht und man fühlt sich förmlich wie in den Wallen – dem Rotlichtviertel:

der Prinz im vermeintlichen Rotlichtviertel

Wenig später mache ich mich auf den Weg zu einem Café, in dem nachhaltige Sachen kaufen und gleichzeitig gemütlich ein koffie verkeerd (für Deutsche ein Latte Macchiato) genießen kann. Hier treffe ich Saskia – die Initiatorin des Amsterdamer Frühlings. Mit ihrem Team besuche ich die Wanders-Ausstellung im Stedelijk Museum. Donnerstags hat das Museum für moderne Kunst & Design bis 22:00 geöffnet. Das kann ich Euch nur empfehlen, denn es war total gemütlich: keine Warteschlangen und andere Besucher, die einem beim Fotografieren im Weg standen. Genau so stelle ich mir einen Museumsbesuch vor…

das Stedelijk Museum in Amsterdam
die Wanders-Austellung im Stedelijk Museum in Amsterdam

Im Untergeschoss befindet sich die Wanders-Ausstellung „pinned up at the stedelijk“. 25 Jahre Dutch Design von Marcel Wanders wie z.B. das Design des Hotels werden den Besuchern zugänglich gemacht. Video-Installationen, die sonst in der Hotellobby zu sehen sind, werden nun noch bis zum 15. Juni 2014 im Stedelijk Museum zu sehen sein. Man hat die Möglichkeit, über 400 Ausstellungsstücke zu bewundern, die nicht nur in der Niederlande sondern weltweit unter Designfans bekannt sind. Ich entdeckte tatsächlich Sachen, die in meiner Suite standen und mir teilweise noch nicht wirklich aufgefallen waren. Ich geb zu, oft verstehe ich den Sinn von moderner Kunst nicht. Die Verbindung von Geschichte und Moderne finde ich schon spannend. Besonders diese Frau faszinierte mich:

Lady in white in der Wanders-Ausstellung
Lichtkonzept im schwarzen Teil der Wanders-Austellung
Lampe mit bestimmtem Schattenfall in Wanders-Ausstellung

Auch gefällt mir der Lichteinfall, der durch die Struktur der Lampe entsteht (Foto). Die Ausstellung ist in einen schwarzen und weißen Teil eingeteilt und hebt aufgrund des Lichtkonzeptes das Wanders-Design besonders hervor. Im dunklen Raum erkenne ich die Traumwelt von Alice im Andaz wieder.

hier wurde der Delfter-Blau-Saal des Andaz in der Wanders-Ausstellung nachgebaut
ein paar Interieurelemente aus dem Andaz in der Wanders-Ausstellung

Wieder zurück im Hotel und schaute ich mir meine Suite noch einmal genauer an. Und lies den Wanderstag in der freistehenden Badewanne ausklingen… Schade, dass ich morgen diese Traumwelt schon wieder verlassen muss! Ein bisschen Wanders bleibt ja noch für den nächsten Besuch: der Showroom des Designlabels Moooi.

Lampe in der Wanders-Ausstellung

die Lampe in der Wanders-Ausstellung

die Lampe im Andaz

weitere Infos zu Marcel Wanders:
www.marcelwanders.nl

Stedelijk Museum
Museumplein 10
Amsterdam
täglich 10:00 – 18:00; donnerstags bis 22:00
www.stedelijk.nl/en

Andaz Amsterdam, Prinsengracht
Prinsengracht 587
1016 HT Amsterdam
www.amsterdam.prinsengracht.andaz.hyatt.com

Noch bis zum 22. Juni 2014 bietet das Andaz Amsterdam ein „Marcel Wanders Art Package“ an, das die Übernachtung mit Frühstück, den Eintritt in die Ausstellung im Stedelijk Museum und einen „Marcel Wanders Cocktail“ an der Bluespoon Bar beinhaltet.

Hinweis: Zum Besuch des Hotels und des Stedelijk Museum wurde ich vom Andaz Amsterdam und Amsterdam Marketing eingeladen. Der Artikel gibt meine eigene Meinung wieder.

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