2018 ist es genau 200 Jahre her, dass Jacobus Pronk das erste Badehaus in Scheveningen errichten ließ. Dabei handelte es sich nicht um das heutige Kurhaus sondern um ein kleines Holzhaus mit 4 Badewannen. Das imposante, bekannte Gebäude eröffnete erst 1885.
Scheveningen? Einst als Fischerdorf entstanden, wurden später ein Hafen und das Strandbad errichtet. Inzwischen wurde es von Den Haag eingemeindet und gilt seither als „Strand von Den Haag“. Man kann ganz praktisch am Hauptbahnhof in die Tram steigen und die bringt einen direkt nach Scheveningen – Haltestelle „Beelden aan Zee“ oder „Kurhaus“.
In diesem Jahr wird das „Feest aan Zee“ (Fest am Meer) am Strand von Den Haag ganz groß gefeiert. Von 12. Februar bis 12. April 2018 kann man die “Ringen aan Zee” (Ringe am Meer) vom Landschaftsarchitekten und Künstler Bruno Doedens/SLeM selbst erkunden. Die 20 Ringe von 150 x 300 m wirken wie Dünen und symbolisieren „200 Jahre Strandbadkultur“. In den Ringen wurden zu Ostern 5.000 Eiern versteckt. Sehr beliebt sind sie auch bei Hundebesitzern.
Vereinzelt kann man noch die wunderschöne Bäderarchitektur erkennen. Der Großteil dieser Häuser ist leider abgerissen worden. Zur Geschichte von Scheveningen sollte man erwähnen, dass der Stadtteil von Den Haag in das Strandbad „Bad“, das Fischerdorf „Dorp“ und den Hafen „Haven“ unterteilt wird. Das Dorf entstand im 13. Jahrhundert und ist heute noch gut in der Umgebung der Keizerstraat (Kaiserstraße) zu erkennen.
Hierbei handelt es sich um die älteste Straße von Scheveningen. Heute kann man hier sehr gut shoppen und „lekker“ essen z.B. pannekoeken im Café „Meneer Chocola“ (Herr Schokolade) oder Burger im Restaurant „Maatschaapij“ (Die Gesellschaft).
Wie man hier schon lesen kann, sagt ein echter Scheveninger „op“ (auf) und nicht in Scheveningen. Echt schade, dass die meisten Besucher nur zum Pier und der Promenade vom Strandbad kommen. Kleiner Tipp: Verlasst mal beim Denkmal der Fischersfrau die Promenade und erkundet das „Dorp“! Die Fischersfrau erinnert an die vielen Hinterbliebenen der Fischer, die im Meer starben. Die Frauen und Kinder hielten oft von der Promenade Ausschau nach ihnen.
Der Hafen teilt die Strände Scheveningen und Kijkduin voneinander. Deshalb muss man komplett um den Hafen herumlaufen, um nach Kijkduin zu kommen. An der Hafeneinfahrt konnte ich dieses wunderschönes Segelboot beobachten. Es stimmte mich schon ein bißchen auf die SAIL in Kampen ein, wo ich wieder zahlreiche Segelschiffe sehen würde.
Ich hatte am Gründonnerstag richtig Glück mit dem Wetter, denn ich konnte den ganzen Tag am Strand in der Sonne genießen. Kiter und Surfer waren natürlich auch unterwegs. Dieser Tag wird in der Niederlande übrigens „Witte Donderdag“ (weißer Donnerstag) genannt, bei mir war er dann doch eher blau 🙂
Ich entdeckte den renovierten Pier mit Riesenrad & Bungee-Jumping-Anlage und unternahm einen ausführlichen Strandspaziergang.
Mesdag hat übrigens von dieser Düne sein berühmtes Panorama vom damaligen Scheveningen und Den Haag gezeichnet, davon berichte ich dann im nächsten Artikel.
das komplette Programm „Feest aan Zee“: denhaag.com/de/feestaanzee
Restaurant Maatschaapij
Keizerstraat 67
2584 BC Den Haag
www.demaatschappij.nl
Meneer Chocola
Keizerstraat 12
2584 BM Den Haag
www.meneerchocola.nl
Hallo Katharina,
jetzt, wo ich das lese und die Fotos anschaue, erinnere ich mich wieder sehr lebhaft an Scheveningen. Da bin ich vor knapp zehn Jahren mal gesehen, eine Zeit, in der ich alle Nase lang in den Niederlanden war. Wir haben damals auch die Tram ab Den Haag genommen.
LG
Annika
Hallo Annika,
schön dass Du Dich beim Lesen wie in Scheveningen fühlst. Das ehrt mich!
LG Katharina